Drei Mal Leben

von Yasmina Reza
In der Übersetzung von Eugene Helmlé

Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
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Sa – 07. Jun 25, 19:30
Schauspielhaus
Ab Klasse 10
Dauer – ca. 1:30 Std., keine Pause
Premiere
Sa – 08. Mär 25
Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
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Sa – 07. Jun 25, 19:30
Allzu oft stellen wir uns die existenzielle Frage, ob Ereignisse in unserem Leben auch hätten anders verlaufen können und für welche Version wir uns final entscheiden würden, wenn wir die Wahl hätten. In ihrer brillanten Komödie zeigt die französische Dramatikerin Yasmina Reza drei Versionen desselben Abends und fächert gewohnt genussvoll bürgerliche Arbeits- und Liebesbeziehungen unserer Zeit auf. Apfel statt Keks! Mit diesem Kompromiss versuchen Sonia, Anwältin, und Henri, Astrophysiker, ihr plärrendes Kind Arnaud nach dem abendlichen Zähneputzen in Schach zu halten, um im Homeoffice ihrer juristischen und wissenschaftlichen Arbeit nachgehen zu können. Sie geraten über diese Kompromissfindung in ein pädagogisches Wortgefecht, bis es plötzlich klingelt. Ines und Hubert Finidori, Henris Chef und dessen Gattin, stehen überraschend einen Tag zu früh vor der Tür. „Quelle catastrophe“ für Henri und Sonia zwischen leerem Kühlschrank und Casual-Look. Hemmungslos stopft sich im weiteren Verlauf des Abends Hubert mit dem eiligst aufgetischten Fingerfood voll, während Ines sich für die Kaltgetränke begeistern kann. Der Abend gerät aus den Fugen, als Hubert die Bombe platzen und Henri wissen lässt, dass sein Artikel, an dem er seit mehr als drei Jahren akribisch arbeitet, thematisch bereits von einem mexikanischen Forscher veröffentlicht wurde.

Drei Mal Leben, das 2001 gleichzeitig in Paris und Wien uraufgeführt wurde, ist ein urkomischer Kampf zweier ungleicher Paare. Reza verortet sie zwischen Hybris und Irrsinn und erzählt gnadenlos wortwitzig über Eheprobleme und Karriereplanungen, über Erwartungen und Frustrationen in der Mitte des Lebens.
Inszenierung / Bühne
Kostüme
Dramaturgie

Besetzung

Jochen Bender, Michael Brodbeck, Anette Kanzler, Daniela Krol-Zenkowitz, Christian Schmittner, Andreas Wenzel, Deborah Yates
Statisterie
Flinn Naunheim
Kinderstimme
*Gäste*Guests

Pressestimmen

Rhein-Neckar-Zeitung
Heribert Vogt, 12. Mär 25
… eine spritzige Premiere.

In der Inszenierung von Andreas Kriegenburg ... verheddern sich die Frauen wie die Männer zwischen ihren auseinanderdriftenden Lebenswelten. So vergeblich wie komisch versuchen sie, ihrer Einsamkeit im kniffligen familiär-gesellschaftlichen Universum zu entkommen.

… schon der Boden in diesem aufgeräumten Ambiente ist eine schiefe Ebene. Und auf der „abschüssigen“ Bahn kommt ganz viel ins Rutschen …

… es [ist] doch schön, in diesen politisch umstürzenden Zeiten einmal die kleinen Katastrophen des Alltags so pointenreich serviert zu bekommen. Und dafür gab’s starken Applaus.
Klassikkritik.de
Jörg Riedlbauer, 09. Mär 25
Andreas Kriegenburg betont in seiner Inszenierung konsequent die Doppelbödigkeit dieser Komödie, die Wendung ins Absurde. Selbst wenn er Komik zum Klamauk zuspitzt, drohen die Abgründe. Sein Spieltempo ist rasant und dabei stets auf dem Punkt, so dass selbst die zweite und dritte Version des Stücks trotz der tendenziell längeren Textpassagen der handelnden Personen wortwitzig geschliffen wirken. …

Das Quartett der Akteure agiert brillant und auf Top-Niveau. Schauspielerische Glanzleistungen kommen einmal wieder von Celina Rongen, die als Ines mehr die Unwilligkeit ihrer Figur als deren Sich-Fügen-Müssen betonte. DER KLASSIKKRITIKER bewunderte sie vor wenigen Monaten schon in Döblins Berlin Alexanderplatz genauso wie den ausgezeichneten Marco Massafra in Cyrano de Bergerac, der konsequenterweise zur Auffassung Rongens die chauvinistischen Züge des Huberts abmilderte, sie mehr in ein augenzwinkerndes „nicht ganz ernst gemeint“ wendete. Exzellent machte Therese Dörr die intellektuelle Überlegenheit der Sonja deutlich, wie auch Gábor Biedermann die Bitternis und Zerrissenheit des sich zu kurz gekommen fühlenden und seine Ambivalenzen geradezu pflegenden Henri deutlich werden ließ.
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Heilbronner Stimme
Claudia Ihlefeld, 11. Mär 25
Trois versions de la vie heißt ihre Versuchsanordnung im Original, in der die vier Figuren unterschiedlich auf die Situation reagieren und neue Haltungen und Strategien entwickeln. … Im Switchen der eigenen Perspektive und in den wechselnden Sympathien untereinander liegen die dramaturgische Sprengkraft von Rezas Gesellschaftssatire und der Reiz des famosen Ensemblespiels.

… These, Antithese, Synthese: Rezas dialektisches Möglichkeitsszenario zeigt Regisseur Kriegenburg als süffiges Boulevard.

Spielfreude mit akrobatischem Einsatz, Slapsticks, hübsche Bosheiten … und dieser beiläufig intelligente Wortwitz von Yasmina Reza werden mit Tempo serviert. Timing und kalkulierte Gefühlsausbrüche, alles fein und komisch.
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Südwest Presse Ulm
Otto Paul Burkhardt, 10. Mär 25
Zwei Paare durchleben dreimal die gleiche Situation, wobei sie jeweils andere Strategien wählen, die Kriegenburg in kalkulierter Varianz auffächert – mal zynisch, mal wild, mal gelassen.
Seine Regie lässt auch erahnen, dass Reza mit fein gedrechselter Ironie zwei Ebenen kunstvoll verknüpft – hier die Gesetze des Universums, dort die irdische Banalität nerviger Erziehungsdebatten … und heftiger Macht- sowie Geschlechterkämpfe. …

… Kriegenburg verschärft das und treibt Rezas oft auch weniger stilvollen Wortgefechte ins Künstliche, ins Absurde. …

… Biedermanns Henri mutiert im zweiten Durchgang vom Kriecher zum Rebellen ... Im dritten Versuch reagiert er dagegen mit Gelassenheit auf die mexikanische Konkurrenzstudie, die er nun als mögliche „Ergänzung“ seiner Arbeit begreift. Ein Eierkuchen-Finale? Nein, denn gleichzeitig zeigt die Regie, dass die schwarzen Löcher im Beziehungs-Universum der Paare bleiben. Und immer mehr dunkle Materie, Verletztheit, Resignation schimmert durch.
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Stuttgarter Zeitung
Roland Müller, 10. Mär 25
Im Stuttgarter Schauspielhaus akzentuiert Andreas Kriegenburg mit einem hübschen Regie-Einfall die soziale und dramaturgische Ausgangssituation des Salonstücks. Eine im Original nicht vorgesehene Heerschar von standesgemäß schwarz gekleideten Bediensteten weist nicht nur auf das großbürgerliche Milieu hin, dem der Laborversuch gilt, sondern auch auf den Versuch selbst. Zwischen den Akten strömen die Livrierten wie stumme Geister herbei und ändern das Arrangement … und schieben nach getaner Arbeit Henri, Sonja, Hubert und Ines wie Schachfiguren aufs Feld. Die Versuchsanordnung steht, das Spiel kann von vorne beginnen.
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Ludwigsburger Kreiszeitung
Dietholf Zerweck, 10. Mär 25
Therese Dörr spielt die in ihrer Ehe frustrierte, doch als Person autonome Figur überlegen, auch Kriegenburgs Slapstick-Einlagen meistert sie souverän. Celina Rongen ist ihre Gegenspielerin, die sich in der ersten Version von Drei Mal Leben genüsslich an Sonjas Erziehungsproblemen abarbeitet, doch später in Solidarität gegen die Macho-Allüren der beiden Männer aus ihrer Quasselstrippen-Komik zu ernsthafter Reflexion fähig ist.
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